Was sind strukturierte Daten und warum solltest du sie nutzen?
Finde heraus, warum manche Produkte, Veranstaltungen, Nachrichtenartikel usw. in den SERPs (Suchergebnisseiten) anders angezeigt werden und wie du zusätzlichen Kontext zu Web-Inhalten bereitstellen kannst, um die Qualität von Online-Leads zu maximieren.
Was sind strukturierte Daten?
Strukturierte Daten sind im Kontext von SEO und Webentwicklung eine standardisierte Möglichkeit, maschinenlesbare Informationen zu einer Webseite hinzuzufügen. Sie helfen Crawlern wie Suchmaschinen dabei, Inhalte leichter zu interpretieren und zu klassifizieren.
Während HTML-Tags eine ähnliche Rolle spielen, liefern sie nicht zwingend präzise Informationen darüber, worauf sich ihr Inhalt bezieht – wie das folgende Beispiel von schema.org zeigt:
<h1>Avatar</h1> zeigt den Text „Avatar“ im „Überschrift 1“-Format. Es ist jedoch unklar, ob „Avatar“ den Film, die schwedische Metal-Band oder eine Art Profilbild bezeichnet.
Diesen zusätzlichen Kontext bzw. diese Zusatzinformationen für Crawler bereitzustellen, ist durch strukturierte Daten in Form von Schemas möglich. Schemas bestehen aus hierarchischen „Typen“, die jeweils mit bestimmten Eigenschaften verknüpft sind.
Unser Beispiel könnte also folgende zusätzlichen Informationen enthalten:
type: Movie
name: Avatar
director:
type: Person
name: James Cameron
birthDate: 16. August 1954
genre: Sci-Fi
datePublished: 18. Dezember 2009
Mit der Angabe dieser strukturierten Daten können wir Suchmaschinen genau mitteilen, worauf wir uns beziehen: den Science-Fiction-Film „Avatar“ von 2009, inszeniert von James Cameron (geboren am 16. August 1954). Das hilft Suchmaschinen, bessere bzw. relevantere Ergebnisse zu liefern. Relevantere Ergebnisse bedeuten bessere Leads.
Neben SEO-Verbesserungen bieten strukturierte Daten noch einen weiteren großen Vorteil: Sie machen eine Website für Rich Results (erweiterte Suchergebnisse) qualifiziert.
Was sind Rich Results?
Rich Results verbessern das Sucherlebnis der Nutzer und können dadurch sowohl die Quantität als auch die Qualität der Besucher steigern. Sie erleichtern es, potenzielle Kunden/Leser/Mitglieder anzusprechen, indem sie entweder die nativen Suchergebnisse erweitern oder spezielle Abschnitte oberhalb oder innerhalb der Ergebnisliste anzeigen. Ein bekanntes Beispiel sind Googles „Kurzvideos“ oder „Produktlisten“.
Google und Bing bieten detaillierte Dokumentation zu den unterstützten Schemas für Rich Results.
Welche Arten von Schemas gibt es und welche sollte man implementieren?
Auf Schema.org, einer von Google, Microsoft, Yahoo und Yandex gegründeten Plattform, sind die von diesen Suchmaschinen unterstützten Schemas gelistet und ausführlich dokumentiert. Die Auswahl ist überwältigend – daher ist es wichtig, eine Implementierungsstrategie zu entwickeln und sich auf die Schemas mit dem größten Nutzen für das jeweilige Projekt zu konzentrieren.
Aus unserer Erfahrung haben Schemas, die potenziell zu Rich Results führen, den größten Impact und sollten als Erstes umgesetzt werden.
Auch Schemas, die keine Rich Results erzeugen, sind sinnvoll. Sie helfen, den Inhalt einer Seite effizienter zu interpretieren, sparen Crawl-Budget, beschleunigen die Indexierung und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Website in AI-Overviews genutzt wird – was wiederum zu mehr Leads führt.
Wir verwenden für die meisten Projekte 2 Schemas als Basis:
Breadcrumb
Organization (LocalBusiness)
Weitere wichtige Schemas:
Products (für E-Commerce-Seiten)
Articles (für Unternehmensnews oder Blogs)
Events (für Event-Bewerbung oder -Verkauf)
JobPosting (für Stellenanzeigen)
ContactPage
FAQPage
Video- & Bild-Metadaten
Wie werden strukturierte Daten implementiert?
Es gibt 3 gängige Möglichkeiten, Schema auf einer Website einzubinden:
JSON-LD
Microdata
RDFa
JSON-LD wird von Google empfohlen und hat sich als Standard etabliert. Wir empfehlen es ebenfalls, da es klar strukturiert, entwicklerfreundlich und am einfachsten zu implementieren sowie zu pflegen ist.
Microdata und RDFa erfordern tiefgreifende Änderungen im HTML-Code einer Website, was die Integration und Wartung deutlich komplexer macht.
Die meisten CMS (z. B. WordPress) unterstützen strukturierte Daten von Haus aus oder über Drittanbieter-Plugins (oft kostenpflichtig). Diese Lösungen sind weniger flexibel als maßgeschneiderte Implementierungen.
Eine Alternative: Mit dem Google Tag Manager lassen sich JSON-LD-Snippets direkt in Webseiten einfügen.
Randnotiz:
AI-Tools wie ChatGPT können sehr gut JSON-LD generieren, erfinden aber manchmal Eigenschaften oder Sub-Schemas. Deshalb ist eine Validierung Pflicht.
jsonld.com – Beispiele & Snippets
json-ld.org – Playground zum Testen und Entwickeln
Testen, Analysieren und Validieren von strukturierten Daten
Bei der Implementierung von JSON-LD ist es entscheidend, die Schemas zu testen und zu validieren. Dabei sollten folgende Fragen beantwortet werden:
Sind alle Schemas korrekt implementiert?
Sind sie gültig?
Fehlen wichtige oder erforderliche Eigenschaften?
Sind die enthaltenen Daten korrekt?
Zur Beantwortung empfehlen wir Googles Rich Results Tester.
Das Tool ist kostenlos und prüft sowohl URLs als auch Code-Snippets.
Fazit
Strukturierte Daten können die Klickrate durch Rich Results erhöhen, mehr und bessere Leads generieren und die SEO-Arbeit unterstützen, indem Suchmaschinen Inhalte effizienter verstehen und crawlen.
Strukturierte Daten mögen auf den ersten Blick komplex wirken, doch letztlich sind es nur maschinenlesbare Zusatzinformationen. Wichtig ist, eine Strategie zu entwickeln, die sich auf die Schemas mit dem größten Einfluss konzentriert.
SEO ist ein Marathon, kein Sprint. Der Einsatz von strukturierten Daten steigert Sichtbarkeit und beeinflusst das Crawling, aber messbare Ergebnisse brauchen Zeit. Außerdem gilt: Nur weil eine Website für Rich Results qualifiziert ist, heißt das nicht, dass sie auch tatsächlich dort erscheint.
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